
Spätsommer 1992. Am Boxhagener Platz in Berlin Friedrichshain treffen der junge finnukrische Design-Student Oleric by the Brook und die Stylistin Flora Poverowskaja aus Gorna Bela Rechka aufeinander. Es knistert elektrisch in der frühen Wendeaufbruchstimmung, noch lange vor der großen Investorenschwemme.
Während beide bei Al Gazali für eine Falafel anstehen, geschieht das Unabwendbare. Explosiv liegt ein Gedanke in der noch von Ostblockschloten verunreinigten Luft, ein gemeinsames Projekt, die einzig folgliche Evidenz, das progressive Produkt dieses kosmischen Zusammenpralls.
Das ist die Geburtsstunde der Lala. Die konsquente Antwort auf die rustikal schlagereske Variante des vergangenen Jahrunderts mit dem großen "G" im Titel. Warum nicht ein eigenes Magazin for the people on the high pleateau anbieten? Bereits die Erstauflage sprengt alle denkbaren Beschränkungen und lässt die alte Druckmaschine aus Kombinatszeiten der Plotterei in der Lankwitzer Strasse nie mehr stillstehen. Die Gründerredaktion trifft sich noch in Paules Metaleck, da ist die Lala längst zu DEM Szeneblatt in Berlin und Hamburg avanciert.
Im Zeichen der globalen Pandemie geht die Redaktion erstmals den Weg vom reinen print- zum angesagten online Magazin. Heute schon die Trends von morgen erfahren, wie inspiriernde Persönlichkeiten die Geheimnisse ihres Selbstmanagements offenbaren, die Mystik des Erfolges und der grenzenlosen Selbstwirksamkeit dechiffrieren. Possibilitism - what else is possible? Sei auch Du dabei, make the most of nothing, abonniere, like, teile alles, denn auch DU kannst dich dem magnetischen Eklektizismus von Europas next big thing in journatainment nicht entziehen. Don't be gaga - say LALA at the kiosk.
Lala unterstützt ein Kinderprojekt in Bangladesh. Pro verkauftem Highclass-Printout-Exemplar gehen 0,002Cent in ein Hilfprojekt für Halbwaisenkinder der vom Westen durch seinen grenzenlosen Konsum ausgebeutete NäherInnen.
Lala forstet auf. Während die globale Konsumgefräßigkeit in vermögenden Gesellschaften keine Grenzen kennt, pflanzt Lala Kartoffelsetzlinge der Sorte Bintje an Strassenkreuzungen in Metropolen. Damit konnte die durch Jeff Bezos' amazon um 600% (!) gestiegene Obdachlosigkeit in Seattle zwar nicht gelöst, aber das Containern um sage und schreibe 0,95% reduziert werden.
"Ich habe 43 Jahre lang die Gala gelesen. Mit der Lala habe ich endlich ein Magazin gefunden, das mein Lesegefühl wie einen bunten Stern intouch fokussiert."